Gastbeitrag von Christopher Eichler
Beim Verkehrsunfall in Meiningen-Walldorf im Bereich Brückenmühle sind durch den umgekippten Gülletransporter nach aktuellem Kenntnisstand rund 15 Kubikmeter Gülle in das Fließgewässer Herpf gelangt.
Dank der derzeit guten Wasserführung und des kontinuierlichen Wasserzulaufs wurde die ausgetretene Gülle rasch verdünnt und abtransportiert. Bereits in den Abendstunden war die Gülle im Wasser optisch nicht mehr wahrnehmbar.
Auch in der Werra, in die die Herpf mündet, kam es durch die dort deutlich höheren Durchflussmengen zu einer weiteren Verdünnung der eingetragenen Stoffe. Das Wasser zeigt sich inzwischen auch dort wieder klar, sodass derzeit nicht von einer nachhaltigen Gewässerbeeinträchtigung auszugehen ist.
Leider wurden im Gewässer Herpf im Bereich Walldorf gestern und bei der heutigen Nachkontrolle einige tote Fische von Anglern entdeckt (insgesamt 22 Fische).
Dies ist aber bei einem solchen Ereignis nicht ungewöhnlich, da beim Abbau der organischen Stoffe durch Mikroorganismen Sauerstoff verbraucht wird, was kurzfristig zu einem Sauerstoffmangel im Wasser führen kann. Über verendete Fische in der Werra ist der unteren Wasserbehörde bis jetzt nichts bekannt.
Die Untere Wasserbehörde des Landratsamtes war sofort vor Ort und hat in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Meiningen aktiv Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet – u.a.:
- Über einen Regenablauf auf der Straße drohte weiteres Güllewasser in die Herpf zu gelangen. Durch den Einsatz einer sogenannten Rohrblase am Ende des Kanals konnte dieser weitgehend abgedichtet werden.
- Der Zulauf zum Mühlgraben, über den Wasser aus der Herpf in die Ortslage Walldorf fließt, wurde mit Holzbohlen abgesperrt, um eine Ausbreitung in diesen sensiblen Bereich in der Ortslage mit geringer Fließgeschwindigkeit zu verhindern.
- Der Uferbereich des Spielplatzes nahe der Unfallstelle wurde vorerst gesperrt
- Darüber hinaus wurde der ebenfalls ausgetretene Dieselkraftstoff (ca. 20 Liter) durch den Einsatz von Ölbindemitteln aufgenommen, um eine Umweltgefährdung zu vermeiden.
Die Wasserqualität wird weiterhin beobachtet. Proben der ausgetretenen Flüssigkeit sowie Wasserproben aus der Herpf im Bereich der Unfallstelle wurden entnommen und befinden sich aktuell in der Auswertung.
Mit Ergebnissen wird am morgigen Tag gerechnet. Ein großes Dankeschön geht an alle Einsatzkräfte, die hier den Unfallopfern schnell geholfen und größere Umweltschäden verhindert haben.